Theorie
Qi
Viele Begriffe aus dem
Chinesischen und Japanischen sind schwer in
europäische Sprachen zu übersetzen. Qi wird oft mit „Energie“
umschrieben, es ist etwas, das alle Dinge durchdringt und auch in
Lebewesen fließt. Der größte Teil davon fließt in einem Netz aus
Bahnen, Kanälen oder eben Meridianen durch den Körper und versorgt alle
seine Teile mit Kraft und Information. Wird es bei diesem Fluss
aufgehalten, entsteht ein energiearmer Bereich, während sich Qi
anderswo im Überfluss sammelt. Hält der Zustand länger an, wird sich
dieses Ungleichgewicht auf emotionaler oder körperlicher Ebene zeigen,
wie z.B. durch Schmerzen oder Krankheiten.
Beim Shiatsu werden diese unterschiedlichen Bereiche wieder miteinander verbunden, die Blockaden gelockert und wie Steine im Fluss fortgespült. Dadurch findet das Qi wieder seinen Weg und der Körper kann sich selbst besser regulieren und auf seine Umwelt einstellen.
Yin und Yang
Die
Worte Yin und Yang bedeuten ursprünglich die schattige bzw.
sonnige Seite eines Hügels und beschreiben Gegensätzlichkeiten wie
dunkel – hell, kalt – heiß, unten – oben, innen – außen, passiv –
aktiv. Allerdings beschreiben sie keine absoluten Eigenschaften,
sondern beziehen sich immer aufeinander. Der Hügel ist z.B. Yang, wenn
sonst ein See zu sehen ist, aber Yin, wenn man auch den Berg daneben
betrachtet.
Zudem wandeln sich Yin und Yang ineinander um und jeweils
das Extrem enthält den Keim des Gegenteils. Ist man am Gipfel
angekommen, geht man wieder hinunter, in einer erholsamen Pause kommt
Inspiration und neuer Antrieb. Überschäumender Boom erzwingt einen
Börsencrash, aus der Asche eines Waldbrandes sprießt neues Leben.
Dauerhafte Aktivität (Yang) ist für den Menschen ebenso wenig
förderlich wie endlose Schonung (Yin). Im ersten Fall bricht man
irgendwann einfach zusammen, im zweiten wird man sein Leben vor sich
her schieben.
Sorgt man für ein ausgewogenes Gleichgewicht, nähren und
stärken Yin und Yang einander gegenseitig. Man spürt die zur Verfügung
stehende Kraft, wird sie für die eigenen Vorhaben angemessen einsetzen
und sich dabei fortlaufend weiter entwickeln.
Dao
Dao (in früheren Übersetzungen
„Tao“) ist der Hilfsausdruck für
etwas, das Laotse nicht benennen konnte. Es beschreibt den Urgrund der
Welt, die erste Ursache, die Muster, nach denen sich Dinge, Wesen und
Prinzipien verhalten. Dao existiert noch bevor Qi in Erscheinung tritt,
und noch bevor die Welt in Yin und Yang zerfällt. Man kann es zwar in
der Meditation erfahren, aber jeglicher Versuch, es zu fassen oder mit
Worten direkt zu beschreiben scheitert sofort. Man kann es wahrnehmen,
aber nur dann, wenn der Geist völlig ruhig ist. Jede kleinste Welle im
Geist – und dazu gehört eben auch der direkte Blick auf dieses... dao - lässt den Kontakt
verschwinden.
Meditation ist ein Teil meiner Arbeit. Sie verstärkt sehr deutlich die Wahrnehmung des Qi und ermöglicht dadurch ein tiefgehendes und wirksames Shiatsu. Deshalb habe ich dao in den Namen dieser Seite eingefügt.